Proaktive Handlungen in der öffentlichen Verwaltung

In die­sem Buch geht es um die Frage:

Wie blei­ben Ver­wal­tungs­an­ge­hö­ri­ge proaktiv? 

Ich habe mich als For­scher mit der Fra­ge beschäf­tigt, unter wel­chen Umstän­den Ver­wal­tungs­mit­ar­bei­ter und ‑füh­rungs­kräf­te enga­giert blei­ben und „pro­ak­tiv“ han­deln, und unter wel­chen Umstän­den sie dies nicht tun, son­dern in „Dienst nach Vor­schrift“ ver­fal­len oder gar „inner­lich kündigen“.

Die ein­fa­che Erkennt­nis am Ende jah­re­lan­ger For­schun­gen lau­te­te: Die zen­tra­le Ein­fluss­grö­ße ist die Füh­rungs­hal­tung des direk­ten Vor­ge­setz­ten bzw. des­sen Kom­pe­tenz, die Bezie­hun­gen zu sei­nen nach­ge­ord­ne­ten Füh­rungs­kräf­ten bzw. Mit­ar­bei­tern so zu gestal­ten, dass die­se Rück­halt ver­spü­ren und bereit sind, Ideen ein­zu­brin­gen und Ver­än­de­run­gen umzu­set­zen. Dabei kann man einen prag­ma­ti­schen „Rück­halt in der Sache“ (Dele­ga­ti­on von Auf­ga­ben, Über­tra­gung von Ver­ant­wor­tung) von einem „per­so­nen­be­zo­ge­nen Rück­halt“ unter­schei­den. Letz­te­rer ist von Inter­es­se an Mit­ar­bei­tern und von per­sön­li­cher Unter­stüt­zung im Bedarfs­fall geprägt. Die bes­ten Ergeb­nis­se wer­den erzielt, wenn bei­de Füh­rungs­hal­tun­gen (Rück­halt in der Sache und per­so­nen­be­zo­ge­ner Rück­halt) zusam­men­kom­men. Die schlech­tes­te Wir­kung auf die Hand­lungs­ori­en­tie­rung der Mit­ar­bei­ter haben Füh­rungs­kräf­te, die nur „for­ma­lis­tisch“ füh­ren, d.h. ver­gleichs­wei­se strikt auf „Dienst nach Vor­schrift“ beharren.

Es kommt bei der Hand­lungs­ori­en­tie­rung von Ver­wal­tungs­an­ge­hö­ri­gen eben nicht nur auf die Per­sön­lich­keit, son­dern vor allem auf die Wert­schät­zung und die Unter­stüt­zung durch Vor­ge­setz­te an bzw. deren Fähig­keit, Mit­ar­bei­tern die Umset­zung von Ideen zu ermög­li­chen. Hier wird die Bedeu­tung mitt­le­rer Füh­rungs­kräf­te für das Gelin­gen von Ver­än­de­run­gen deut­lich: mitt­le­re Füh­rungs­kräf­te sind ent­we­der „Ermög­li­cher“ von Ver­än­de­rungs­maß­nah­men oder spie­len die Rol­le von „Tür­ste­hern“, die bis­wei­len zu stark kon­trol­lie­ren oder auf Alt­her­ge­brach­tem behar­ren, Infor­ma­tio­nen selek­tie­ren, Umset­zun­gen ver­hin­dern usw.

Das Buch ist bei Ama­zon erhält­lich und kann bei Books-on-Demand-Shop bestellt werden.