Veränderung beginnt im Kopf

Am 05.02.2018 teil­ten unter dem #Zir­kel­tag vie­le Men­schen ihre Erin­ne­rung an die Ber­li­ner Mau­er. An die­sem Tag exis­tier­te sie exakt 28 Jah­re, zwei Mona­te und 27 Tage – so lan­ge, wie sie auch einst stand. Vie­le nah­men den Anlass dazu, ihr bis­he­ri­ges Leben zu reflek­tie­ren und erzähl­ten kur­ze Geschich­ten dar­über, inwie­fern die Wie­der­ver­ei­ni­gung ihr Leben beein­flusst hat­te bzw. wo und wie sie ver­mut­lich leben wür­den, wenn die Mau­er noch ste­hen wür­de. Par­al­lel dazu kur­sier­ten eben­so Arti­kel dar­über, dass sie aber nach wie vor noch exis­tie­re – zumin­dest in den Köp­fen vie­ler Menschen.

Ich sel­ber habe weder die Tei­lung, noch den Fall der Mau­er aktiv mit­er­lebt, da ich zu die­sem Zeit­punkt noch kei­nen Schritt auf der Erde getan hat­te. Aller­dings bin ich mitt­ler­wei­le 27 Jah­re alt und habe seit­dem schon diver­se Mau­ern ken­nen­ge­lernt, die in einer Viel­zahl von Köp­fen errich­tet wur­den und dort exis­tie­ren. Daher kann ich mei­ne ganz per­sön­li­chen Geschich­ten von ihnen erzählen.

Als Kind habe ich mir nie bewusst Gedan­ken über mei­ne Her­kunft und mei­ne Iden­ti­tät gemacht. Für mich gab es auch nicht das „Deut­sche“ und das „Grie­chi­sche“ in mir. Ich bin in NRW gebo­ren, in Ber­lin auf­ge­wach­sen, habe die grie­chi­sche Staats­an­ge­hö­rig­keit, spre­che bei­de Spra­chen flie­ßend und füh­le mich zu bei­dem ver­bun­den. Irgend­wann, als ich älter wur­de, habe ich aber dann doch bemerkt, dass es für mich Unter­schie­de gibt und dass ich manch­mal Nina Ele­ni Sara­ki­ni und manch­mal Νινα Ελενη Σαρακινη bin.

Als ich im Som­mer 2014 Freun­de von mir in Süd­frank­reich besuch­te, ist mir auf­ge­fal­len, dass sich alle von ihnen wie selbst­ver­ständ­lich als Fran­zo­sen bezeich­ne­ten. Auch dann, wenn ihre Eltern einen Migra­ti­ons­hin­ter­grund hat­ten. Aus Deutsch­land kann­te ich das bis­her nicht und irgend­wie war das für mich etwas befremd­lich. Dann habe ich her­aus­ge­fun­den war­um: Ich sel­ber bezeich­ne mich nicht als Deut­sche und habe manch­mal auch den Ein­druck, ich hät­te nicht das Recht dazu, dies zu tun.

Mich hat die­se Erkennt­nis ziem­lich lan­ge beschäf­tigt und ich woll­te her­aus­fin­den, wor­an das liegt. Wie gesagt, als Kind war das nie ein The­ma, aber schein­bar ist es unbe­merkt zu einem gewor­den. Irgend­wann ist mir die Schlüs­sel­si­tua­ti­on wie­der ein­ge­fal­len, die dazu geführt hat, dass ich plötz­lich dar­an gezwei­felt habe, dass ich von ande­ren als dazu­ge­hö­rig wahr­ge­nom­men wer­de und mich auch sel­ber nicht bedin­gungs­los als dazu­ge­hö­rig empfinde.

Von außen gese­hen war es nichts Welt­be­we­gen­des, was pas­sier­te. Nur ein ein­zi­ger Satz, den mei­ne Pra­xis­an­lei­te­rin damals zu mir gesagt hat­te, als ich in der 8. Klas­se ein Prak­ti­kum in einer Redak­ti­on absol­vier­te. Ich saß am Schreib­tisch und adres­sier­te gera­de die Post. Ganz sau­ber und ordent­lich schrieb ich:

An Anne­li­se Schmidt Am Pfau­en­weg 7 13047 Berlin

Mei­ne Anlei­te­rin kam vor­bei, warf einen Blick über mei­ne Schul­ter und sag­te dann, in einem äußerst maß­re­geln­den Ton: „Nee, nee, nee. So nicht. Also bei uns hier in Deutsch­land, da schrei­ben wir immer noch Herr oder Frau dazu“.

Die Zurecht­wei­sung beschäf­tig­te mich. Vor allem zwei Äuße­run­gen hat­ten mich sehr getrof­fen und noch Jah­re spä­ter viel in mir aus­ge­löst: „Bei uns“ und „wir“. Inner­halb von Sekun­den hat­te mei­ne Anlei­te­rin eine Mau­er zwi­schen uns errich­tet, oder war sie die gan­ze Zeit schon da und ich hat­te sie nur nicht gesehen?

Und dann ist mir erst­mal auf­ge­fal­len, wie oft ich schon in sol­che Situa­tio­nen gera­ten bin, in denen ich eben als „anders“, „nicht dazu­ge­hö­rig“, „exo­tisch“ wahr­ge­nom­men wer­de. Frü­her wur­de ich oft als Tür­kin gehal­ten und selbst der Ver­käu­fer im tür­ki­schen Super­markt war irri­tiert, wenn ich mit ihm deutsch und nicht tür­kisch gespro­chen habe. Mitt­ler­wei­le bin ich mal Syre­rin, Ira­ne­rin oder Inde­rin. Es ist wirk­lich span­nend zu beob­ach­ten, wie groß das Bedürf­nis ist, jeman­den ein­ord­nen zu wol­len. Wir labeln alle flei­ßig vor uns her und drü­cken ein­an­der Iden­ti­tä­ten auf. Die Iden­ti­tät muss aber auch immer schön zu der Mau­er pas­sen, die wir in unse­rem Kopf erschaf­fen haben.

Ich mer­ke immer wie­der, dass mein Aus­se­hen und mei­ne Art und Wei­se deutsch zu spre­chen, für vie­le Men­schen irgend­wie irri­tie­rend ist. Von dem Bank­an­ge­stell­ten wur­de ich für eine Kon­to­er­öff­nung nach mei­nem Geburts­ort gefragt. Ich ant­wor­te­te ihm, dass ich in Hagen, in NRW gebo­ren wur­de, was er mit „Aha, das ist ja inter­es­sant“ kom­men­tier­te. Nach der Bear­bei­tung mei­nes Anlie­gens muss­te er aber doch noch etwas los­wer­den: „Mensch, sagen Sie mal, wie lan­ge leben Sie denn schon in Deutsch­land?“. Etwas ver­wun­dert ant­wor­te­te ich „Seit 27 Jah­ren, ich bin ja hier gebo­ren“. Die Ver­wun­de­rung über­trug sich auch auf ihn: „Ach was? Dafür spre­chen Sie aber wirk­lich aus­ge­spro­chen gut Deutsch“. Ich bedank­te mich und gab das Kom­pli­ment an ihn zurück.

Ein ähn­li­ches Erleb­nis hat­te ich mal auf einer Zug­fahrt, als ich mir mit 12 Jah­ren eine Lin­sen­sup­pe im Bord­re­stau­rant kau­fen woll­te. Sie wis­sen schon, klei­ner Tre­sen, eine stark ein­ge­grenz­te Aus­wahl an Spei­sen und Geträn­ken. Ich bin dann zu dem Ange­stell­ten hin und habe gesagt: „Hal­lo, ich hät­te ger­ne ein­mal die Lin­sen­sup­pe, bit­te“. Völ­li­ge Irri­ta­ti­on, Schweiß­aus­brü­che, gro­ße Augen und Stot­tern folg­ten. „Äh, äh. Ja, äh, Lin­sen­sup­pe. Äh, also die da?“. Er dreh­te sich um und zeig­te auf eine Wer­be­ta­fel auf der „Lin­sen­sup­pe 2,60€“ stand. – „Joa, also wie vie­le Lin­sen­sup­pen haben Sie denn?“

- „Ja, eine. Nur die.“
– „Pri­ma, dann neh­me ich genau die“

Und wie jede Per­son, die mit der Aus­län­der­be­hör­de zu tun hat, habe auch ich dort schon die ein oder ande­re Anek­do­te erlebt. Wie das eine mal, als ich mit einem Sach­be­ar­bei­ter tele­fo­nier­te: „Guten Tag, Sara­ki­ni mein Name. Ich benö­ti­ge für mei­nen Bafög-Antrag eine Beschei­ni­gung von Ihnen. Lei­der habe ich gese­hen, dass Ihre Öff­nungs­zei­ten in mei­ner Schul­zeit lie­gen. Da woll­te ich fra­gen, ob ich einen Ter­min mit Ihnen ver­ein­ba­ren könn­te“. Die Ant­wort kam prompt und sehr durch­drin­gend: „Nee, Ter­mi­ne machen wir hier gar nicht. Die Erfah­rung hat gezeigt, dass Men­schen wie Sie nicht gera­de die Zuver­läs­sigs­ten sind“.

Die­se Gesprä­che, die sich so erge­ben, die ermög­li­chen es mir ganz gut zu erken­nen, mit wel­chen Gedan­ken­mus­tern Men­schen durchs Leben gehen und es ist häu­fig ein Zusam­men­spiel aus Neu­gier und Inter­es­se, mit dem mir begeg­net wird. Das mer­ke ich schon und ja, ganz oft auch eine ordent­li­che Por­ti­on Unbeholfenheit.

„Ähm, und? Wo kom­men Sie her?“

Ich weiß nicht, wie oft Ihnen schon die­se Fra­ge gestellt wur­de und ob es für Sie immer ganz ein­deu­tig war, was Sie dar­auf ant­wor­ten. Für mich ist es manch­mal schwie­rig eine Ant­wort dar­auf zu geben, obwohl das eine der Fra­gen ist, die mir bis­her am häu­figs­ten gestellt wur­de. Ich habe in all den Jah­ren gelernt, dass es gar nicht um die Fra­ge geht, wo ich her­kom­me, son­dern woher mein aus­län­di­sches Aus­se­hen stammt. Mitt­ler­wei­le habe ich her­aus­ge­fun­den, dass ich zwei Mög­lich­kei­ten habe auf die­se Fra­ge zu ant­wor­ten und inwie­fern mei­ne Ant­wort den wei­te­ren Ver­lauf des Gesprä­ches beein­flusst. Ich kann das Mus­ter der Leu­te bedie­nen und ganz brav ant­wor­ten, dass ich aus Grie­chen­land kom­me und noch­mal beto­nen, dass sowohl mei­ne Mama als auch mein Papa eine grie­chi­sche Staats­bür­ger­schaft haben. Meis­tens endet das Gespräch dann aber ganz schnell, schließ­lich ist ja alles geklärt, oder aber es fol­gen wei­ter­füh­ren­de Dia­lo­ge über die aktu­el­le poli­ti­sche und finan­zi­el­le Lage in Grie­chen­land und ob mei­ne Fami­lie da unten am Ver­hun­gern ist.

Eine Alter­na­ti­ve ist es, das Mus­ter zu durch­bre­chen, indem ich die Erwar­tun­gen auf eine humor­vol­le Wei­se nicht erfül­le, indem ich ganz ehr­lich sage, wo ich denn gera­de her­kom­me: Vom Ein­kau­fen, aus der Hoch­schu­le oder einem Besuch aus dem Pub. Das kos­tet mich aber ehr­lich gesagt auch viel Mut.

Beson­ders erschre­ckend ist es immer dann, wenn ich Ange­le­gen­hei­ten nicht erle­di­gen kann, weil die Mau­er in dem Kopf mei­nes Gegen­übers viel zu hoch und grau ist. Dann habe ich kei­ne Chan­ce sie etwas ein­zu­stamp­fen oder bunt zu bema­len, wenigs­tens ein biss­chen. Zu hohe und ein­tö­ni­ge Mau­ern kön­nen zu erheb­li­chen Kom­mu­ni­ka­ti­ons­stö­run­gen füh­ren, wie ich es mal mit einer Sach­be­ar­bei­te­rin eines Bür­ger­amts erlebt habe, bei der ich mich mit fol­gen­dem Anlie­gen meldete:

„Guten Tag, ich wür­de mich ger­ne Ummel­den und woll­te fra­gen, wel­che Unter­la­gen ich dazu ein­rei­chen muss“. Schon beim Aus­spre­chen starr­te sie mich mit gro­ßen Augen an und fixier­te mei­ne Lip­pen so nach dem Mot­to: „Jetzt muss ich mich beson­ders anstren­gen, um zu ver­ste­hen, was sie sagt“. Als ich fer­tig war, schau­te sie mich wei­ter an ant­wor­te etwas holp­rig: „Du wol­len machen…“ –

Ich unter­brach sie direkt: „Wis­sen Sie, Sie kön­nen ganz nor­mal mit mir reden“. Wie­der schau­te sie mei­ne Lip­pen an. Bis zu dem Zeit­punkt hat­te ich noch nicht gewusst, wie unan­ge­nehm das sein kann. Dann sag­te sie: „Ähm, okay, also, du wol­len machen was?“. Ich fürch­te­te schon, dass ich so nicht weit kom­men wür­de und pro­bier­te es anders: „Will isch machen das Anmel­dung fur noie Woh­n­unk, ey!“. Dann lächel­te sie ver­ständ­nis­voll und nahm ein Blatt Papier von einem Sta­pel und infor­mier­te mich sehr lang­sam und sehr deut­lich: „Ah, ja. Du machen For­mu­lar, die­se hier, schrei­ben und geben mir“. Beson­ders hilf­reich war es, dass sie das Gan­ze noch ges­tisch unter­mal­te. Bei „du“ zeig­te sie auf mich, bei „For­mu­lar“ auf das Papier und bei „mich“ auf sich.

„Läuft doch!“, dach­te ich erfreut über die­sen klei­nen Fort­schritt, aber nur bis sich Ent­täu­schung und Ent­set­zen bei mir breit­mach­ten und dann war da noch etwas: Angst. Was, wenn die Mau­er am Ende siegt und ich in Zukunft zu kei­nem Bewer­bungs­ge­spräch ein­ge­la­den wer­de, weil mein Nach­na­me Sara­ki­ni und nicht Schmidt oder Mül­ler lau­tet? „Wenn ich Glück habe, den­ken die, Sara ist der Vor- und Kini der Nach­na­me“, ver­such­te ich mich zu beru­hi­gen. Trotz­dem stell­te ich mir die Fra­ge, ob es mei­nen Kin­dern und Enkel­kin­dern auch eines Tages so erge­hen wird.

Wie gesagt, ich habe eher das Gefühl, dass die­ses Ver­hal­ten pri­mär geprägt ist durch Unbe­hol­fen­heit, gekop­pelt mit sehr star­ken Gedan­ken­mus­tern, die eben irgend­wo her­kom­men. Ich freue mich dar­über, wenn Men­schen mich anspre­chen und sich aus­tau­schen wol­len und ich habe den Ein­druck, dass die Unbe­hol­fen­heit immer dann beson­ders stark ist, wenn die Leu­te wenig Berüh­rungs­punk­te mit Men­schen haben, die eben kei­ne deut­sche Staats­bür­ger­schaft haben oder eben nicht aus­se­hen wie Bernd oder Han­ne­lo­re. In Sach­sen habe ich auch schon vie­le sol­cher Erleb­nis­se gehabt. Man­che waren amü­sant, man­che schon sehr schockierend.

Bei einem Opti­ker in Sach­sen wur­de ich dar­auf hin­ge­wie­sen, dass ich einen Seh­test für amt­li­che Ange­le­gen­hei­ten nur machen kann, wenn ich einen deut­schen Pass habe. Alter­na­tiv kön­ne ich aber auch ein­fach mei­nen Asyl­an­trag vor­le­gen. Das ist dann der Moment, wo ich daste­he und para­no­id wer­de: „Wo sind jetzt hier die Kame­ras?“ und mich fra­ge, ob ich lachen oder schrei­en soll. Ich hat­te aber Glück. Grie­chen­land ist ja noch in der EU, des­halb ging es auch mit dem grie­chi­schen Pass.

Das mit dem Pass ist sowie­so etwas para­dox. Ich habe Freun­de mit einem Deut­schen Pass die sagen: „Ach Nina, weißt du was? Ich wer­de sowie­so immer gefragt wo ich denn nun wirk­lich her­kom­me. Deut­scher Pass hin oder her!“ Und dann tref­fe ich Leu­te, die es völ­lig absurd fin­den, dass ich kei­nen deut­schen Pass habe: „Hä? Aber du bist doch in Deutsch­land gebo­ren. Du bist Deutsche!“

Klar, Iden­ti­tät, das hat auch immer was mit der Her­kunft und der Kul­tur zu tun und natür­lich prä­gen mich mei­ne Ein­flüs­se da sehr, sowohl das Grie­chi­sche, als auch das Deut­sche. Ich möch­te aber mei­ne Per­sön­lich­keit nicht aus­schließ­lich aus die­sen zwei Bau­stei­nen auf­bau­en. Für mich gehört da noch so viel mehr rein, als die Her­kunft. Was mei­ne Lei­den­schaft ist, wofür ich ein­ste­he, was mich bewegt und was ich bewe­gen will, genau­so wie das, was ich ablehne.

Bezo­gen auf die grie­chi­schen und deut­schen Ein­flüs­se mache ich es ein biss­chen wie mei­ne Oma, die als klas­si­sche Gast­ar­bei­te­rin gemein­sam mit mei­nem Opa aus einem grie­chi­schen Dorf in Nord­grie­chen­land nach NRW gezo­gen ist, um in einer Fabrik zu arbei­ten. Sie kre­iert stän­dig neue Wör­ter, wie z.B. „Bro­tá­ki“. Das Wort setzt sich zusam­men aus dem deut­schen Wort „Brot“ und der grie­chi­schen Ver­nied­li­chungs­form „áki“. So wird aus einem Brot ein Brötchen.

Wis­sen Sie, eins ist mir wich­tig. Ich möch­te mich nicht als Opfer dar­stel­len und sagen: „Das ist alles so schreck­lich, so schlimm und gemein“. Ich mag die­se Zuschrei­bung und Annah­me der Opfer­rol­le nicht. Das will ich nicht und das ist es auch nicht. Viel mehr fin­de ich es span­nend zu erle­ben, mit wel­chen (Gedanken-)Konstrukten Men­schen durchs Leben gehen, wel­che Mau­ern errich­tet wur­den und wie schwer es ist, die­se zu durch­bre­chen und selbst der leben­de Beweis für das Gegen­teil des­sen, was wir den­ken, ist nicht stark genug um die Mau­ern zu Fall zu bringen.

Manch­mal, da fin­de ich es sehr amü­sant, die­se Erleb­nis­se zu machen. Das war nicht immer so, aber ich habe für mich fest­ge­stellt, dass Humor ein gutes Mit­tel sein kann, um mit sol­chen Situa­tio­nen umzu­ge­hen. Stö­ren und wirk­lich wütend macht es mich nur dann, wenn ich mit­be­kom­me, dass ich auf­grund mei­nes Aus­se­hens oder eines aus­län­di­schen Pas­ses unge­recht behan­delt wer­de. In die­sen Situa­tio­nen wird mir dann bewusst, welch macht­vol­les Werk­zeug die Spra­che ist. Die hilft mir in sol­chen Momen­ten mich abzu­gren­zen und für mich ein­zu­ste­hen und dafür bin ich sehr dankbar.

Und bezo­gen auf die Fra­ge, wo jemand her­kommt, soll­te am Ende nur ent­schei­dend sein, dass wir alle aus dem Bauch unse­rer Müt­ter kom­men und was die Mau­ern angeht: Ver­än­de­rung beginnt im Kopf.

Nina Ele­ni Sara­ki­ni 14.02.2018