Resilienz trotz hoher Belastungen? Symposium zur Fallarbeit in Jobcentern an der DIU

Vor Kur­zem haben wir gemein­sam mit dem Mas­ter­stu­di­en­gang Kom­mu­ni­ka­ti­ons­psy­cho­lo­gie, dem KIB-Insti­tut und wei­te­ren Part­nern das Sym­po­si­um Arbeit und Gesund­heit an der Dres­den Inter­na­tio­nal Uni­ver­si­ty durchgeführt.

Die Teilnehmer des Symposiums im Hörsaal der DIU
Die Teil­neh­mer des Sym­po­si­ums im Hör­saal der DIU

Im Zen­trum des Sym­po­si­ums stand die Fra­ge, wie die Arbeit im Job­cen­ter bzw. bei job­cen­ter­na­hen Dienst­leis­tern gesün­der gestal­tet wer­den kann. Zwar ist das The­ma Gesund­heit der­zeit in vie­len Unter­neh­men und auch in der öffent­li­chen Ver­wal­tung aktu­ell. So lie­gen etwa Resi­li­enz-Trai­nings voll im Trend. Aber die beson­de­ren Belas­tun­gen, die Lang­zeit­ar­beits­lo­sig­keit einer­seits mit sich bringt, und die ande­rer­seits bei der Arbeit mit Lang­zeit­ar­beits­lo­sen ent­ste­hen, wer­den nach unse­rer Erfah­rung kaum berück­sich­tigt. Dabei ist das Aus­maß an psy­chi­schen Belas­tun­gen gera­de in die­sem Bereich beson­ders hoch, und das sowohl auf behörd­li­cher als auch auf Kun­den­sei­te: Dem soll­te unse­res Erach­tens sowohl auf Orga­ni­sa­ti­ons­sei­te (etwa durch Super­vi­si­on) als auch metho­disch (in der direk­ten Arbeit mit den Kun­den) Rech­nung getra­gen werden.

Es ging auf dem Sym­po­si­um des­halb ers­tens um die Resi­li­enz von Fall­ma­na­gern und Bera­tern, und zwei­tens wur­den erfolg­rei­che Pro­jek­te und Metho­den für die nach­hal­tig wirk­sa­me Arbeit mit Lang­zeit­ar­beits­lo­sen vorgestellt.

“Ein herz­li­ches Dan­ke­schön an die Ver­an­stal­ter und Dozen­ten. Eine gelun­ge­ne Ver­an­stal­tung, deren Inhal­te in mei­ne Arbeit ein­flie­ßen wer­den.”, schrieb uns Anna Gab­rys, Pro­jekt­lei­te­rin im Job­cen­ter Dres­den, eini­ge Tage nach dem Symposium.

Ins­ge­samt haben 50 Per­so­nen, zumeist Mit­ar­bei­ter und Füh­rungs­kräf­te aus Job­cen­tern und von job­cen­ter­na­hen Dienst­leis­tern, am Sym­po­si­um teil­ge­nom­men. Einen Über­blick zu den Mei­nun­gen der Teil­neh­mer zum Sym­po­si­um fin­den Sie hier. Im Fal­le wei­ter­füh­ren­den Inter­es­ses erhal­ten Sie hier einen Ein­blick ins Pro­gramm des Sym­po­si­ums und kön­nen auf die­sem Blog einen aus­führ­li­chen Bei­trag zur Gesprächs­füh­rung mit Lang­zeit­ar­beits­lo­sen bzw. zur Ver­ein­bar­keit von hohen Fall­zah­len und ent­spre­chen­den Ziel­vor­ga­ben einer­seits und der Gesund­erhal­tung der betei­lig­ten Per­so­nen ande­rer­seits nachlesen.

Von Jörg Heidig

Jörg Heidig, Jahrgang 1974, nach Abitur und Berufsausbildung in der Arbeit mit Flüchtlingen zunächst in Deutschland und anschließend für mehrere Jahre in Bosnien-Herzegowina tätig, danach Studium der Kommunikationspsychologie, anschließend Projektleiter bei der Internationalen Bauausstellung in Großräschen, seither als beratender Organisationspsychologe, Coach und Supervisor für pädagogische Einrichtungen, soziale Organisationen, Behörden und mittelständische Unternehmen tätig. 2010 Gründung des Beraternetzwerkes Prozesspsychologen. Lehraufträge an der Hochschule der Sächsischen Polizei, der Dresden International University, der TU Dresden sowie der Hochschule Zittau/Görlitz.