Mach, was Du kannst, dort, wo Du bist, so gut es eben geht

Sagt ein Kli­ent im Gespräch zu mir: “Mein Leben war immer auf Leis­tung getrimmt. Ich will das nicht mehr. Aber seit ich das nicht mehr will, weiß ich auch nicht, was ich will. Da ist so eine Lee­re.” Es geht in dem Gespräch viel um Sinn. Mit dem Sinn ist es aber so eine Sache. Wenn… Mach, was Du kannst, dort, wo Du bist, so gut es eben geht weiterlesen

Wer sich selbst sucht, findet nichts

Selbst­su­che ist Trend­sport, und die Flos­kel „bei sich selbst sein“ ist zur hand­lungs­lei­ten­den Maxi­me vie­ler Men­schen gewor­den. Ich habe mir lan­ge die Fra­ge gestellt, war­um die Selbst­su­che gera­de heu­te so inten­siv betrie­ben wird. Der fol­gen­de Text ist das Ergeb­nis lan­ger Über­le­gun­gen und vie­ler Gesprä­che zu die­sem The­ma. Ich ver­su­che in dem Text die fol­gen­den Fra­gen… Wer sich selbst sucht, fin­det nichts weiterlesen

Fährst du deinen Porsche gegen die Wand?

Ich sit­ze gera­de am Küchen­tisch, habe mir auf dem Weg von der Hoch­schu­le einen Ber­li­ner geholt und trin­ke Kaf­fee. Die letz­te Vor­le­sung behan­del­te das The­ma Umwelt­schutz, genau­er gesagt Grund­la­gen der Öko­lo­gie. Das hat eigent­lich nichts mit mei­nem Stu­di­um zu tun, son­dern läuft unter dem Mot­to Stu­di­um Gene­ra­le – man soll qua­si über den Tel­ler­rand hin­aus… Fährst du dei­nen Por­sche gegen die Wand? weiterlesen

Weil wir es können

Fragt man sich, was Men­schen antreibt, so geht der Blick gegen­wär­tig bei­na­he auto­ma­tisch in Rich­tung Psy­cho­lo­gie. Die­se Dis­zi­plin hat wie kei­ne zwei­te das The­ma Moti­va­ti­on für sich in Beschlag genom­men. Über die empi­risch mit­un­ter sehr gut fun­dier­ten Theo­rien hin­aus stellt sich mir aber immer wie­der die Fra­ge, ob es nicht die eine oder ande­re eher… Weil wir es kön­nen weiterlesen

Der Unterschied zwischen Selbstreflexion und Selbstrotation

Hat ein unsi­che­rer Mensch den Mut, der (erlern­ten) Welt irgend­wann sei­ne eige­ne Deu­tung ent­ge­gen­zu­set­zen? Das macht den Unter­schied zwi­schen Selbst­re­fle­xi­on und Selbstro­ta­ti­on. Wer unsi­cher bleibt und nicht wagt, wird wei­ter um sich selbst rotie­ren, in den Äuße­run­gen der ande­ren krampf­haft nach Signa­len des Ver­ständ­nis­ses und der Akzep­tanz suchen, die dann in ein (simu­lier­tes, kaum ech­tes)… Der Unter­schied zwi­schen Selbst­re­fle­xi­on und Selbstro­ta­ti­on weiterlesen

Mitleid oder Mitgefühl? Ein entscheidender Unterschied…

In Semi­na­ren mit Ange­hö­ri­gen von Hel­fer­be­ru­fen wer­den wir oft gefragt, wie es gelingt, belas­ten­de Din­ge „nicht mit nach Hau­se zu neh­men“. Bei der Fra­ge, wie man Gren­zen zie­hen und mit belas­ten­den Situa­tio­nen umge­hen kann, ist es unse­res Erach­tens hilf­reich, zwi­schen Mit­ge­fühl und Mit­leid zu unter­schei­den. Auf den ers­ten Blick scheint die­se Unter­schei­dung eine theo­re­ti­sche zu… Mit­leid oder Mit­ge­fühl? Ein ent­schei­den­der Unter­schied… weiterlesen

Die innere Zerreißprobe

Was macht eine gute Füh­rungs­kraft aus? Die Fähig­keit, aus Gefüh­len Gedan­ken wer­den zu las­sen und die eige­ne Hand­lungs­un­si­cher­heit zu ertra­gen (Wil­fred Bion). Anders aus­ge­drückt: die Fähig­keit, sich ohne Affek­te zu sich selbst zu ver­hal­ten (was in etwa der Defi­ni­ti­on von Ver­nunft nach G. H. Mead ent­spricht). Anders­her­um gefragt: Was macht eine schlech­te Füh­rungs­kraft aus? Wenn… Die inne­re Zer­reiß­pro­be weiterlesen

Erst zu viel Autorität und nun oft gar keine mehr: wie man falsche Selbstbilder prägt, und was passiert, wenn man die Prägung ganz unterlässt

Wenn man sich vor­stel­len möch­te, wie das Selbst­bild eines Men­schen ent­steht, ist es hilf­reich, zum Pro­zess des Erler­nens von Bedeu­tun­gen in der (frü­hen) Kind­heit zurück­zu­ge­hen. Mit der Spra­che eig­net sich ein Kind auch die ent­spre­chen­den Bedeu­tun­gen an – wobei die Bedeu­tun­gen nicht etwa gege­ben sind, son­dern sich gleich­sam aus der Bezie­hung des jeweils spre­chen­den Men­schen… Erst zu viel Auto­ri­tät und nun oft gar kei­ne mehr: wie man fal­sche Selbst­bil­der prägt, und was pas­siert, wenn man die Prä­gung ganz unter­lässt weiterlesen

Über den Zusammenhang zwischen der Art und Weise der Erziehung und der Entstehung von Störungsbildern bei Kindern

Wer hat so ein Kind nicht schon ein­mal gese­hen: es wen­det sich alle paar Sekun­den etwas ande­rem zu, wobei es schwer ist, Kri­te­ri­en dafür zu erken­nen – mal sind es Geräu­sche, mal Din­ge, mit denen ande­re Kin­der spie­len, mal scheint es dar­um zu gehen, Auf­merk­sam­keit zu erre­gen, und mal sieht es danach aus, als müs­se… Über den Zusam­men­hang zwi­schen der Art und Wei­se der Erzie­hung und der Ent­ste­hung von Stö­rungs­bil­dern bei Kin­dern weiterlesen

Eins der großen Missverständnisse unserer Zeit

Begin­nen wir mit einer Beob­ach­tung: In mei­nen Lehr­ver­an­stal­tun­gen kön­nen Stu­den­ten ihre Haus­ar­beits­the­men in der Regel selbst ent­wi­ckeln und vor­schla­gen oder – im sel­te­ne­ren Fall – aus einer Lis­te wäh­len. Dabei fällt mir auf, dass der Anteil der auf Selbst­re­fle­xi­on gerich­te­ten The­men stark ange­stie­gen ist. War vor zehn Jah­ren noch geschätzt eine von zehn Arbei­ten selbst­re­fle­xi­ons­ori­en­tiert,… Eins der gro­ßen Miss­ver­ständ­nis­se unse­rer Zeit weiterlesen

Genuss vs. Leben. Keine Auflösung eines Widerspruchs.

Steht ein soge­nann­tes ver­ant­wor­tungs­vol­les Leben, ein Leben wel­ches als Geschenk ver­stan­den und ange­nom­men wird im Gegen­satz zu einem unge­zü­gel­ten, mög­li­cher­wei­se auch selbst­zer­stö­re­ri­schen Genuss? Unge­zü­gelt möch­te ich hier als per­so­na­li­siert ver­stan­den wis­sen. Für die from­me Hele­ne mag der Genuss einer zwei­ten Tas­se Melis­sen­tee bereits trieb­haft und sün­dig schei­nen. Har­ry Rowolth hat­te in die­ser Hin­sicht ein ande­res… Genuss vs. Leben. Kei­ne Auf­lö­sung eines Wider­spruchs. weiterlesen

Ein jedes hat seine Zeit: Methoden für die (Neu-)Bestimmung der so genannten Work-Life-Balance

Der fol­gen­de Text fasst die wich­tigs­ten Inhal­te eines Vor­trags zusam­men, den ich auf dem Sym­po­si­um „Wie viel Arbeit braucht der Mensch?“ am 10. Juli 2015 an der Dres­den Inter­na­tio­nal Uni­ver­si­ty gehal­ten habe. Das Sym­po­si­um hat anläss­lich des zehn­jäh­ri­gen Bestehens des Mas­ter­stu­di­en­gangs Human Com­mu­ni­ca­ti­on (Kom­mu­ni­ka­ti­ons­psy­cho­lo­gie) statt­ge­fun­den. Zum Sym­po­si­um ist auch unser neu­es Buch „Gesprächs­füh­rung im Job­cen­ter“ in… Ein jedes hat sei­ne Zeit: Metho­den für die (Neu-)Bestimmung der so genann­ten Work-Life-Balan­ce weiterlesen

Methoden zur Selbstreflexion: Wie man die Lücke zwischen beabsichtigten und tatsächlichen Handlungen schließen kann

Wer kennt es nicht: wenn man in einer kom­pli­zier­ten, emo­tio­nal auf­ge­la­de­nen Situa­ti­on steckt oder vor einer beson­ders schwie­ri­gen Ent­schei­dung steht, dann han­delt man oft auto­ma­tisch, und hin­ter­her ärgert man sich und sagt sich, eigent­lich hät­te ich anders han­deln müs­sen und nicht so. Bei­spiels­wei­se im Mit­ar­bei­ter­ge­spräch: man führt dem betref­fen­den Kol­le­gen erst ein­mal vor Augen, was er… Metho­den zur Selbst­re­fle­xi­on: Wie man die Lücke zwi­schen beab­sich­tig­ten und tat­säch­li­chen Hand­lun­gen schlie­ßen kann weiterlesen

Von der Bedeutung der Fähigkeit, sich wundern zu können, und warum Taten wichtiger sind als Worte

Manch­mal wun­dert man sich. Das sind wert­vol­le Momen­te, denn am meis­ten ler­nen kann man, wenn man in der Lage bleibt, sich über sich selbst und sei­ne Feh­ler zu wun­dern. Aber wer gibt die schon ger­ne zu? Die Gat­tung Mensch hat eine gan­ze Rei­he klu­ger Mecha­nis­men erfun­den, die uns vor all­zu tie­fer Ein­sicht in eige­ne Feh­ler… Von der Bedeu­tung der Fähig­keit, sich wun­dern zu kön­nen, und war­um Taten wich­ti­ger sind als Wor­te weiterlesen